Madrid Sequenzen, Carabanchel behandelt den gleichnamigen Bezirk im Südwesten der Hauptstadt. Im Spanischen Bürgerkrieg stellten die beiden, damals noch selbstständigen Dörfer Carabanchel Alto und Bajo eine hart umkämpfte Frontlinie dar, fielen im März 1939 an die Nationalen und wurden 1948 eingemeindet. Seit den Fünfziger Jahren zogen viele Spanier aus ärmlichen Regionen wie Andalusien, Extremadura oder Galicien in den Stadtbezirk und beförderten dadurch die Urbanisierung. Damit einherging, was man heute als Bauboom bezeichnen würde. Billige Backsteinbauten wurden aus dem Boden gestampft, um die Landflüchtigen aufzunehmen, die ihrerseits ihre dörflichen Gewohnheiten mitbrachten und dem Bezirk in großen Teilen den Charakter eines Barrio (Viertel, Kiez) verliehen, in dem sich die Nachbarn kennen und oft gemäß ihrer Herkunft soziale Beziehungen eingehen. Carabanchel ist einer der beiden großen Arbeiterbezirke Madrids.